Cityhopperlook

18. Dezember 2020

Portugal 2,5 Wochen – Von Porto an Die Algarve

Portugal stand schon lange weit oben auf meiner Bucket List. Eigentlich wollten wir schon im Mai nach Portugal. Da hat uns Corona jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht! Eine Woche vor unserem dreiwöchigen Urlaub im September, haben wir es dann doch gewagt einen Flug nach Porto zu buchen. Allerdings ohne Rückflug, sodass wir ganz spontan den Rückflug buchen können, sollte sich die Situation durch Corona zuspitzen. Unser ursprünglicher Plan war allerdings die drei Wochen voll auszukosten und das Land mit dem Mietwagen zu bereisen. Bis auf die Maskenpflicht im Flieger war alles wie gehabt. Fast schon zu normal und erschreckend wie voll der Flieger sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückreise war.

Erster Stopp: Porto, Portugal

Angekommen in Porto sind wir zuerst zu unserem kleinen aber feinen Guesthouse aDuquesa. Das aDuquesa ist zentral gelegen, verfügt über stilvoll eingerichtete, saubere Zimmer, das Personal ist super freundlich und das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Unsere erste Erkundungstour hat es uns direkt zum Highlight der Stadt geführt: die eindrucksvolle Ponte de Dom Luis I. Der Ausblick von der Brücke auf die Flusspromenade ist einmalig! Zur linken Seite des Ufers befindet sich das Zentrum der Portweinproduktion und zur rechten Seite die historische Altstadt gepickt mit alten Gebäuden, portugiesischen Restaurants und Cafés.

Mit dem Wetter hatten wir leider nicht ganz so viel Glück. Zwischendurch hat es immer mal wieder geregnet. Da kam die Portweinverkostung bei Grahams gerade richtig. Alles über die Geschichte, die Entstehung und die verschiedenen Arten des Portweines, erfährst du bei einer Tour. Am Ende der Führung erfolgt der wohl wichtigste Teil: Die Weinverkostung im Keller dabei hatten wir uns für drei Tawnys aus unterschiedlichen Jahrgängen entschieden. Insgesamt haben wir für zwei Personen etwa 50 Euro bezahlt. Das Ganze könnt ihr einfach online vor Ort buchen. Ein absolutes Muss in der Stadt des Portweins!

2. Stopp: Douro Valley, Portugal

Nach wunderschönen drei Nächten in Porto sind wir mit unserem Mietwagen in Richtung Douro Valley aufgebrochen. Dabei empfiehlt sich ein kleineres Fahrzeug anzumieten, da es sehr eng in den Dörfern um den Douro zugeht. Das Douro-Valley im Norden Portugals ist eines der größten Weinanbaugebiete der Welt und seit 2011 UNESCO Weltkulturdenkmal. Es erstreckt sich entlang des Douro, dem drittlängsten Fluss der iberischen Halbinsel. Untergekommen sind wir im Casa Cimiera – einem Weingut aus dem 19. Jahrhundert mit rustikalen Zimmern, kostenlosem Frühstück, Außenpool und nicht zu vergessen dem atemberaubenden Blick über das Douro-Tal. Da man hier recht abgelegen nächtigt, bietet es sich an, das Abendessen direkt mitzubuchen. Der Chef kocht selbst und das sehr gut und reichlich – wofür die portugiesische Küche bekannt ist.

Sehenswert im Douro Valley sind Pinhão, mit zahlreichen bekannten Weingütern und einen mit Azulejos geschmückten Bahnhof und der unvergessliche Ausblick vom Miradouro de Casal de Loivos. Nur wenige Kilometer vom Douro entfernt liegt die alte Bischofsstadt Lamego, mit seiner berühmten Wallfahrtskirche. Wer gerne wandern geht, dem empfehlen wir den Passadiços do Paiva – ein eindrucksvoller Holzsteg am Paiva River, nahe der Stadt Arouca. Pro Strecke sind es etwa 8 km – wer nicht zurücklaufen möchte, der kann auf die Taxis zurückgreifen, die Euch zum Startpunkt zurückbringen. Nach dem steilen Treppenaufstieg am Ende des Weges haben wir uns für die schnellere und entspanntere Variante entschieden.

3. Stopp: Coimbra, Portugal

Weiter geht’s Richtung Algrave mit Zwischenstopp in Coimbra. In Coimbra ist die älteste Universität Portugal und eine der ältesten in Europa. Noch heute prägen die rund 30.000 Studenten die Atmosphäre der Stadt. Neben wunderschönen Bauwerken in der Altstadt sind wir auf eine hübsche, kleine Tapasbar im Stadtkern gestoßen: Die Taberna Laura besticht durch eine große Auswahl an unterschiedlichen Gerichten und ausgezeichnetes Essen. Übernachtet haben wir im Hotel Oslo – super Preisleistungsverhältnis und eine Dachterrasse mit Blick über die Stadt.

4. Stopp: Sagres

Am nächsten Tag sind wir früh gestartet, um dem regnerischen Wetter zu entfliehen. Und siehe da, angekommen in unserem Hotel Mareta Beach in Sagres Sonnenschein pur. Den restlichen Nachmittag haben wir an unserem hoteleigenem Infinitiy Pool verbracht. Sagres befindet sich an der äußersten westlichen Spitze der Algarve und hat uns mit Abstand am besten gefallen. Trotz der Größe hat der Fischerort kulinarisch viel zu bieten: Die Laundry Lounge, das Mum’s und das Armazem sind sehr empfehlenswert. Darüber hinaus ist Sagres ein Paradies für Surfer. Zum nächsten Strand, dem Praia do Beliche, gelangt man innerhalb von 10 Minuten zu Fuß. Allerdings war der Strand ab 11.00 Uhr immer sehr voll. Daher haben wir zweimal die einstündige Fahrt zum weitläufigeren Strand Praia do Amado auf uns genommen, um in Ruhe zu surfen.

5. Stopp: Lagos

Unser zweites Ziel an der Algarve war die Stadt Lagos. Sie ist für ihre Altstadt, die umgebene Stadtmauer, ihre Klippen und Atlantikstrände bekannt. Von dort haben wir etliche Ausflüge zu atemberaubenden Stränden unternommen: Der Praia Dona Ana ist einer der schönsten Strände an der Ponta Piedade, die Sandbucht Praia do Camilo, die über steile Holztreppen zu erreichen ist wirkt malerisch oder die nahegelegenen Klippen der Ponta da Piedade bieten einen Panoramablick auf die Landzunge und den dortigen Leuchtturm.

Ausflug zur Höhle von Benagil

Was uns jedoch am meisten fasziniert hat, war unser Trip zum Benagil Cave. Unbedingt so früh wie möglich starten, um den Touriströmen aus dem Weg zu gehen und in der Höhle möglichst alleine zu sein. Das frühe Aufstehen lohnt sich auf jeden Fall. Es gibt vier verschiedene Möglichkeiten das Innere der Höhle zu erreichen: Mit dem Boot, Kajak, SUP oder schwimmend. Wir haben uns für das Kajak entschieden, nachdem nicht klar war, ob das Boot überhaupt anlegen kann, aufgrund des hohen Wellengangs und im Vergleich zum SUP hat man beim Kajak die Möglichkeit Wertsachen mitzunehmen.

Wichtig zu wissen: Ganz ungefährlich ist der ganze Spaß nicht. Rein in die Höhle ist einfach – raus zu paddeln ist allerdings ein schwieriges Unterfangen. Da die Höhle zwei Zugänge hat, werden auf beiden Seiten je nach Wellengang recht hohe Wellen in die Höhle gespült. Daher muss man den richtigen Zeitpunkt abpassen, um mit dem Kajak wieder in See zu stechen. Uns ist es erst beim 10. Versuch gelungen, nachdem unser Kajak einmal komplett in Schieflage geraten ist und ich samt Klamotten, Sandalen, Stranddecke etc. im Wasser gelandet bin. Shit happens 😉

Davon haben wir uns den restlichen Tag trotzdem nicht vermiesen lassen und wurden mit einem der wohl spektakulärsten Küstenspaziergänge belohnt. Am Praia de Albandeira startet und endet die Wanderung und führt bis zum Praia da Marinha. Eine Bucht magischer als die Andere – ein absolutes Muss! Was ihr auf jeden Fall dabeihaben solltet: Ausreichend Trinkwasser, Sonnenschutz, Kopfbedeckung und bequemes, festes Schuhwerk.

Letzte Stopps: Peniche, Nazaré & Aveiro

Wie ihr bestimmt schon erahnen könnt, haben wir den Großteil unserer Reise an der Algarve verbracht. Dort gibt es einfach so viel zu sehen und das Wetter war uns wohl gesonnen. Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen Abstecher in Peniche, Nazaré und Aveiro gemacht. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, warum wir Lissabon und Sintra ausgelassen haben. Ein Grund mehr nochmal zurückzukommen. Leider wurde Lissabon und Umgebung während unseres Aufenthaltes zum Risikogebiet ausgerufen und wir hätten uns nach unserer Reise zwei Wochen in Quarantäne begeben müssen.

Somit hatten wir mehr Zeit für die restlichen Stopps. Sowohl Peniche als auch Nazaré gelten als absolute Surferspots und sind einen Besuch wert. Aveiro dagegen liegt an einer Lagune namens Rio de Aveiro und wird auch gerne das Venedig Portugals genannt aufgrund seiner charakteristischen Kanäle und farbenfrohen Boote. Nur 15 Minuten entfernt könnt ihr direkt auch noch den Küstenstrand von Praia da Costa Nova anschauen. Dort gibt es einen schönen Holzsteg und tolle Strandbars zum Verweilen.

Ich hoffe mein Bericht hat Euch ein bisschen bei eurer Urlaubsplanung weitergeholfen. Alle unsere Erlebnisse habe ich Euch auch unter meinen Portugal Highlights auf Instagram abgespeichert. Schaut gerne vorbei.