Cityhopperlook

7. November 2021

Kappadokien in Einer Woche Erleben

Kappadokien in Zentralanatolien ist eine der faszinierendsten Landschaften weltweit und stand schon lange ganz weit oben auf meiner Bucket List. Vor Urzeiten bedeckten Vulkane die anatolische Hochebene mit einer dicken Ascheschicht, Wind und Wetter haben aus dem Tuffstein eine Wunderwelt aus Feenkaminen geformt. Viele haben unsere Reise auf Instagram @cityhopperlook mitverfolgt und fleißig Fragen gestellt. Jetzt möchte ich Euch nicht länger auf die Folter spannen und von unserem einwöchigen Trip erzählen.

Was ist die beste Reisezeit?

Starten wir mit der besten Reisezeit für Kappadokien. Von April bis Oktober gibt es kaum Niederschlag und stattdessen angenehm warme Temperaturen. Jedoch würde ich Euch empfehlen zwischen Juni und August zu buchen, sofern Ihr die aufsteigenden Heißluftballons miterleben möchtet. Wir waren Ende September in Kappadokien und unsere Heißluftballonfahrt musste zwei Mal verschoben werden, aufgrund von Wind und Regen, bis wir sie endlich antreten konnten.

Wie kommt man nach Kappadokien?

Was die Anreise nach Kappadokien angeht habt ihr drei unterschiedliche Flughäfen zur Auswahl: Antalya, Nevşehir, und Kayseri. Solltet Ihr eine fest zusammengestellte Rundreise buchen startet diese meistens von Antalya. Hier ist die Fahrtzeit nach Göreme, zum Zentrum der Region, knapp 7h. Falls Ihr auf eigene Faust das Land bereisen möchtet, empfehle ich Euch nach Nevşehir oder Kayseri zu fliegen. Das sind zwar keine Direktflüge aber von dort braucht ihr maximal noch eine Stunde nach Göreme. Dabei ist Nevşehir nochmal ein Stückchen näher dran mit lediglich einer halbstündigen Autofahrt. Unsere Reise hat in Stuttgart gestartet mit Zwischenstopp in Istanbul und Weiterreise nach Nevşehir.

Unterkunften

Ein absolutes Erlebnis ist der Aufenthalt in einem der sogenannten „Cave Hotels“ in Kappadokien. Wir haben im Arinna Cappadocia genächtigt und waren mehr als zufrieden. Das Zimmer hatte echten Höhlencharakter und war geräumig. Darüber hinaus bietet das Hotel eine wunderschöne Dachterrasse mit Blick auf Göreme und ein leckeres und ausgiebiges Frühstück. In Null Komma nix ist man zu Fuß auch im Zentrum und kann das Auto getrost stehen lassen. Generell empfehle ich Euch nach einer möglichst zentralen Unterkunft in Göreme, Uchisar, Cavusin oder Ortahisar zu schauen.

Was gibt’s zu erleben?

Rund um Göreme gibt es allerhand zu sehen. In Tagestouren haben wir uns folgende Highlights angesehen:

Rose Valley and red canyon in Kappadokien

Das Rosental und die rote Schlucht in Kappadokien liegen nur 15 Fahrminuten von Göreme entfernt. Parken könnt ihr direkt beim Aussichtspunkt „Panoramic View Point“, der Euch einen einmaligen Blick über die rosaroten Felsformationen gewährt. Zum Sonnenuntergang lohnt es sich besonders herzukommen: Dann verfärbt sich das Tal rot, wie der Name Red Valley besagt. Der zweistündige Rundwanderweg hat uns vom Rose Valley in die Rote Schlucht geführt. Neben den etlichen Feenkaminen, die wir besichtigt haben, wird hier auch Wein angebaut. Der besonders süß und schwer sein soll, aufgrund der Hitze in den Sommermonaten. Selbst jetzt im September hatte es die Sonne in sich.

Göreme Open Air Museum in Kappadokien

Der Kern des Göreme Freilichtmuseum, das seit 1984 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, sind die christlichen Höhlenkirchen. Wir waren überwältigt von den Kunstwerken in den Höhlen und können es nur jedem empfehlen.

Underground City Derinkuya

Etwas weiter entfernt mit einer Stunde Fahrtzeit liegt die unterirdische Stadt Derinkuyu: Das Tunnel- und Höhlensystem erstreckt sich über mehrere Stockwerke. Definitiv ein Erlebnis jedoch nichts für Menschen mit Klaustrophobie. Die Gänge sind schmal und klein und führen tief unter die Erde.

Love Valley

Eine der ungewöhnlichsten Attraktionen in Kappadokien findet sich im sogenannten Liebestal bei Göreme. Dort nämlich stehen eine Vielzahl an überdimensionalen Feenkaminen, die durchaus an überdimensionale Phallusse erinnern könnten.

Pigeon Valley in Kappadokien

Der Wanderweg „Pigeon Valley“ verbindet die Dörfer Ushisar und Göreme. Die Strecke ist etwa vier km lang. Wie überall hier gibt es interessante Felsformationen zu sehen, wobei der Bezug zu den Tauben von früher kommt, als man Taubenmist aus den Brutstätten geholt und ihn als Dünger verwendet hat. Um die Tauben anzulocken schlug man gitterförmige Einfluglöcher in den früher als Kirche oder Wohnhaus genutzten ausgehöllten weichen Fels. Diese charakteristischen Gittermuster sieht man sehr oft. Zwar gibt es hier im Tal keine echten alpinen Herausforderungen. Doch das Trekking über Geröll und Felsboden ist streckenweise durchaus technisch anspruchsvoll und erfordert das passende Schuhwerk.

Monks Valley in Kappadokien

Monks Valley, oft auch als Pasabag oder Mushroom Valley bekannt, ist berühmt für seine pilzähnlichen Feenkaminen und der St. Simeon, Kirche die aus einem speziellen Blinkwinkel an ein Kamel erinnert. Trotz Nebensaison wird der Ort von Reisebus-Touristen belagert. Am besten daher am frühen Morgen oder zu Sonnenuntergang besichtigen.

Reiten

Kappadokien wird aus der persischen Sprache als Land der schönen Pferde übersetzt. Was bietet sich hier mehr an als einen Pferdeausritt zu Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang zu Buchen. Die magischen Täler in Kappadokien sind eine grandiose Kulisse für einen unvergesslichen Ritt. Unsere Tour startete um 16.30 Uhr von der Pferdefarm in der Stadt Göreme und führt durch das Rosental und die rote Schlucht. Nach circa zwei Stunden waren wir wieder zurück. In der Nähe vom Göreme Freilichtmuseum gibt es einige Pferdefarmen: Einfach mal vorbeischauen und nachfragen, ob noch Plätze verfügbar sind. Unser Ausritt hat umgerechnet pro Person 35 Euro gekostet.

Heißluftballon fahren

Der krönende Abschluss unserer Kappadokien Reise war definitiv die Heißluftballonfahrt. Wie ich eingangs erwähnt habe, musste die Fahrt zweimal verschoben werden aufgrund der schwierigen Witterungsverhältnisse. An unserem letzten Morgen hat es dann doch noch geklappt – direkt danach ging es für uns nämlich an den Flughafen. Wir haben pro Person 100 Euro bezahlt und direkt über unser Hotel gebucht. Die Heißluftballonfahrt war jeden Cent wert! Seht selbst:

Restaurantempfehlungen

Das Viewpoint Restaurant hat uns aufgrund der Aussicht angesprochen – der Blick ist wirklich einmalig. Die Auswahl an türkischem Essen ist sehr gut und Preis/Leistung ist auch gut.

Das Nature Little Kitchen hat zur Abwechslung keine türkischen sondern asiatische Gerichte auf der Karte. Super schönes Ambiente, leckeres Essen und sehr zuvorkommender Service.

Das Topdeck Cave Restaurant besticht durch die besondere Location, sehr freundliches Personal und die leckeren traditionellen Gerichte. Jedoch am besten vorher reservieren.

Das Pumpkin Göreme ist ein schönes Restaurant im Zentrum von Göreme. Serviert wird ein Menü bei der man die freie Auswahl an traditionellen Hauptgerichten hat. Das Essen war sehr lecker und üppig. Jedoch am besten vorher reservieren.

Mit Abstand das beste Restaurant in ganz Göreme: Seten Restaurant! Das Ambiente und der Blick der Rooftop Terrasse ist super romantisch. Das Essen ist einzigartig – ihr müsst unbedingt das Tahini Soufflé testen. Jedoch am besten vorher reservieren.

Wie ihr meinen Essensempfehlungen vielleicht entnehmen könnt, kommt man kulinarisch in Kappadokien auf jeden Fall auf seine Kosten. Preis/ Leistung sind auch top. Ich bin gespannt, ob ich den ein oder anderen für die Region begeistert kann. Lasst es mich gerne wissen. Falls Ihr noch fragen habt, einfach in die Kommentare schreiben. Auf meinem Instagram Profil @cityhopperlook habe ich die Reise unter meinen Highlights abgespeichert, falls ihr reinschauen möchtet.